Seit 15. Mai hat sich an der Puerta del Sol eine, mittlerweile sehr große, (die El País spricht von 8.000 Menschen) Gruppe Protestanten versammelt. Sie fordern eine "reale Demokratie", in der sich die Politiker um die aktuellen Probleme kümmern und in der es nicht nur 2 große Parteien gibt, die wirklich etwas durchsetzen können. - Die PP (vergleichbar mit der ÖVP) und die PSOE (vergleichbar mit der SPÖ) haben derzeit im Congreso jeweils über 150 Abgeordnete und vier kleinere Parteien sind mit nur je weniger als 10 Mitgliedern vertreten. Außerdem werden Maßnahmen gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit, sie liegt bei 40%, gefordert.

Nikola, Flo und ich waren gestern am Abend zum ersten Mal seit Beginn der Proteste an der Puerta del Sol und es war echt eine unglaubliche Menschenmasse dort. Wir durften nur einen der drei Metro-Ausgänge benutzen und haben uns die ganze Sache auch nur kurz angeschaut und dann gemeint, dass wir jetzt besser nicht versuchen uns durch die Menge zu boxen, sondern gleich Richtung Chueca (Stadtviertel) gehen, weil wir dort in eine Bar gehen wollten. Ich war allerdings sehr überrascht, dass es so "ruhig" war, also keine Trillerpfeifengeräusche od. Megaphon-parolen oder ähnliches.